ISO 45001 Arbeitsschutzmanagement

 

Entdecken Sie unser Glossar, das Ihnen eine Zusammenfassung der wichtigsten Fachbegriffe in gängigen Managementsystem-Normen und unseren Fachthemen bietet. Kurze und prägnante Erläuterungen zu den einzelnen Begriffen stehen zur Verfügung.

 Sollten Sie weitergehende Fragen zu den Begrifflichkeiten haben oder sich für die Zertifizierung einer Norm interessieren, wenden Sie sich an uns – wir beraten Sie gerne. 


 

AMS – Arbeitsschutz mit System 

Anerkennungsregister z.B. OHRIS 

Anlagensicherheit 

Anspruchsgruppe 

Arbeitsgestaltung 

Arbeitsmedizin 

Arbeitsmedizinische Vorsorge 

Arbeitsmittel 

Arbeitsplatz 

Arbeitsschutzhandbuch 

Arbeitsschutzmanagement 

Arbeitsschutzmanagementsystem 

Arbeitsschutzorganisation 

Arbeitsschutzstandards 

Arbeitsschutzverwaltung 

Arbeitsstätten 

Arbeitsunfälle 

Arbeitszeitregelungen 

Asbest 

Asbest, Lehrgänge 

Asbest, zugelassene Firmen 

Auftragnehmer 

Bauarbeiterschutz 

Baustellen 

Befähigte Person 

Begasungen 

Beinaheunfall 

Berufskrankheiten, Formulare 

Berufskrankheiten, Statistik 

Beschäftigter 

Beteiligung 

Betreiberpflichten 

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) 

Betriebs- und Anlagensicherheit 

Betriebsanweisung 

Betriebsarzt 

Betriebssicherheit 

Bildschirmarbeit 

Biologische Arbeitsstoffe 

Chancen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 

DIN EN ISO 45001 

Ergonomie 

Ermächtigte Ärzte, Druckluftverordnung 

Ermächtigte Ärzte, StrlSchV 

Fahrpersonalrecht 

Fördermittel 

Gefährdung 

Gefährdungsbeurteilung 

Gefahrenanalyse 

Gefahrguttransport 

Gefahrstoffe 

Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie 

Gewerbeaufsichtsamt 

Heimarbeit 

Hinweisgeberschutzgesetz (Whistleblower-Richtlinie) 

Jahresberichte 

Jugendarbeitsschutz 

Labelling and Packaging (CLP) Classification 

Lärm 

Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Managementsystem) 

Marktüberwachung 

Maschinenrichtlinie 

Mobbing 

Mutterschutz 

Occupational Health and Risk Managementsystem (OHRIS) 

Politik für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Politik) 

Produktsicherheit 

Prozessoptimierung 

Psychische Fehlbelastungen 

Pyrotechnische Gegenstände 

Regulation concerning the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals (REACH) 

Sachkunde, Chemikalien-Verbotsverordnung 

SGA-Leistung (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit) 

SGA-Risiko (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit) 

SGA-Ziel (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit) 

Sicherheitsbeauftragter 

Sicherheitsfachkraft oder Fachkraft für Arbeitssicherheit 

Sprengstoffe 

Strahlenschutz 

Strahlenschutzkurse 

Synergieeffekte 

Technische Prüfverordnung (TPrüfV) 

Technischer Verbraucherschutz 

TRGS 

Ü 

Überwachungsbedürftige Anlagen 

Verhaltensgrundlagen 

Vorfall 

Zugelassene Überwachungsstellen 

 

AMS – Arbeitsschutz mit System

Das AMS soll Unternehmen und Organisationen helfen, den Arbeitsschutz richtig zu organisieren und kontinuierlich zu verbessern, um letztlich die Wettbewerbsfähigkeit steigern zu können. Optimaler Arbeitsschutz trägt dazu bei, dass die Qualität der Arbeit, die Produktivität, die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft steigen.

Anerkennungsregister z.B. OHRIS

Verzeichnis, in dem alle Unternehmen gelistet sind, die ein anerkanntes Arbeitsschutzmanagementsystem haben, das z.B. nach dem Occupational Health- and Risk-Managementsystems (OHRIS) aufgebaut wurde.

Anlagensicherheit

Durch die Anlagensicherheit soll sichergestellt werden, dass Menschen, Umwelt und Sachwerte keinen Schaden erleiden, wenn Einwirkungen auf die Anlagen – insbesondere verfahrenstechnische Anlagen – stattfinden. Ebenso soll durch die Anlagensicherheit die Produktivität der Anlage gesteigert werden, wodurch Mengen- und Zeitziele besser erreicht werden können. Die Anlagensicherheit definiert sich aus einer Vielzahl an Gesetzen und Richtlinien. 

Anspruchsgruppe

Personen, Unternehmen oder Organisationen, die eine Handlung oder Entscheidung gestalten und prägen, selbst von der Handlung oder Entscheidung betroffen sind oder sich betroffen fühlen.
  

Arbeitsgestaltung

Unternehmen und Organisationen können Maßnahmen beschließen und umsetzen, um ihre Mitarbeiter gezielt zu entlasten und gleichzeitig die Arbeitszufriedenheit zu steigern. Zu den Maßnahmen gehören etwa die Verbesserung der ergonomischen Bedingungen oder auch die inhaltliche Veränderung der Tätigkeitsbereiche.
  

Arbeitsmedizin

Fachgebiet der Medizin, das sich mit dem Zusammenhang zwischen der Gesundheit des Menschen und den Arbeitsanforderungen und -bedingungen auseinandersetzt.
  

Arbeitsmedizinische Vorsorge

Die arbeitsmedizinische Vorsorge wird durch den Betriebsarzt geleistet und umfasst alle im Arbeitssicherheitsgesetz festgehaltenen Anforderungen und Aufgaben eines Betriebsarztes.
  

Arbeitsmittel

Alle für die Ausführung der Arbeit notwenigen Werkzeuge, Maschinen, Anlagen und Geräte.
  

Arbeitsplatz

Physischer Ort, an dem Personen berufliche Tätigkeiten im Sinne eines Unternehmens oder einer Organisation verrichten. 
 

Arbeitsschutzhandbuch

Ein Arbeitsschutzhandbuch ist ein dokumentiertes System, das die Arbeitsschutzpolitik, -ziele, -verfahren und -prozesse eines Unternehmens oder einer Organisation beschreibt. Es kann als zentrales Referenzdokument für die Umsetzung und Aufrechterhaltung eines Arbeitsschutzmanagementsystems (AMS) gemäß den Anforderungen der ISO 45001 oder anderen Arbeitsschutzmanagementsystemnormen dienen. Das Arbeitsschutzhandbuch bietet eine klare Struktur für die Organisation und Dokumentation des Arbeitsschutzmanagementsystems, um sicherzustellen, dass Arbeitsrisiken minimiert werden, Mitarbeiter geschützt sind und rechtliche Anforderungen eingehalten werden. Es unterstützt die Kommunikation der Arbeitsschutzverpflichtungen des Unternehmens sowohl intern als auch extern und dient als Leitfaden für die Entwicklung und Umsetzung von Arbeitsschutzrichtlinien und -verfahren.
  

Arbeitsschutzmanagement

Organisiert alle Bereiche, die im Zusammenhang mit dem Arbeitsschutz, der Arbeitssicherheit und dem betrieblichen Gesundheitsschutz stehen.
  

Arbeitsschutzmanagementsystem

Prozessabfolge, mit Hilfe derer die Gesundheit der Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Organisation gewährleistet werden soll und Risiken von Arbeitsunfällen, -verletzungen oder -erkrankungen vermindert und vermieden werden sollen. Das System dient auch zur Umsetzung der zahlreichen Vorschriften und Gesetze, die ein Unternehmen oder eine Organisation zu beachten hat. 
 

Arbeitsschutzorganisation

In der Arbeitsschutzorganisation eines Unternehmens oder einer Organisation werden alle Maßnahmen zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an den Arbeitsschutz gebündelt. In der Organisation wird z.B. die Arbeit des Betriebsarztes, des Brandschutzbeauftragten und der Sicherheitsfachkräfte festgelegt und vereint. 
 

Arbeitsschutzstandards

Gesetzliche oder durch eine Bundes- oder Landesanstalt festgelegte Regeln und Anforderungen, die in allen deutschen Unternehmen und Organisationen umgesetzt werden müssen. So definiert z.B. der Sars-Cov-2-Arbeitsschutzstandard alle Anforderungen an den Arbeitsschutz während der Corona-Pandemie. Der Standard wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gesetzt. 
 

Arbeitsschutzverwaltung

Unabhängige Institution eines Bundeslandes zum Monitoring der gesetzlichen Regelungen rund um den Arbeits- und Gesundheitsschutz in Unternehmen und Organisationen. Die Überwachung soll zur Verbesserung der Lebensbedingungen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beitragen.  

Arbeitsstätten

Ort oder betriebliche Einrichtung, an der die Arbeit verrichtet wird.
  

Arbeitsunfälle

Unglück eines Arbeitnehmers eines Unternehmens oder einer Organisation während seiner Arbeitszeit oder auf dem Arbeitsweg. 
 

Arbeitszeitregelungen

Durch den Arbeitsvertrag geregelte Pflichtzeit eines Arbeitnehmers, in der er seine Arbeitsleistung verrichten muss. Pausen zählen nicht als Arbeitszeit. Gesetzlich sind höchstens 48 Stunden in der Woche sowie mindestens 4 Wochen Urlaub im Jahr vorgeschrieben. 
 

Asbest

Faserartige silikatische Minerale, die natürlichen Vorkommens sind und wegen der hohen Bindefähigkeit früher häufig Bestandteil von Produkten waren. Später fand man heraus, dass sich Asbest in sehr feine Fasern teilen kann, die unbemerkt durch die Einatmung in den Körper gelangen können. Im Körper kann Asbest u.a. schwere Lungenreizungen und Krebs auslösen, weshalb der Stoff seit 1993 nicht mehr hergestellt, genutzt oder in Verkehr gebracht werden darf. 
 

Asbest, Lehrgänge

Staatlich anerkannte Schulungen oder Fortbildungen, in denen der sog. “kleine Asbestschein” ausgestellt wird. Die Teilnehmer des Kurses erlernen den Umgang mit Asbest und der Asbest-Abfallentsorgung für Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten, um sich selbst und andere Mitarbeiter eines Unternehmen oder einer Organisation vor dem Gefahrenstoff Asbest schützen zu können. 
 

Asbest, zugelassene Firmen

Abbruch, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten dürfen nur diejenigen Unternehmen durchführen, die einen Sachkundenachweis im Umgang mit der Entsorgung von Asbest vorweisen können.
  

Auftragnehmer

Dritter (natürliche Person, Unternehmen oder Organisation), der in Abstimmung mit dem auftraggebenden Unternehmen Aufgaben oder Dienstleistungen übernimmt. 
 

Bauarbeiterschutz

Regelt die Sicherheit und den Gesundheitsschutz für Arbeiter auf Baustellen.
  

Baustellen

Räumlicher Bereich, in dem die Errichtung, Veränderung oder Vernichtung eines Bauwerkes bewerkstelligt wird. 
 

Befähigte Person

Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Organisation, der durch eine Ausbildung oder die nötige Erfahrung Fachkenntnisse besitzt, um eine Prüfung abzunehmen. 

Begasungen

Flutung eines geschlossenen Raumes mit giftigem Gas. Die Methodik wird z.B. zur Bekämpfung und Vernichtung von Schädlingen angewendet. 
 

Beinaheunfall

Ein Beinaheunfall, auch als “Near Miss” oder “Near Accident” bezeichnet, bezieht sich auf eine Situation, in der eine Gefährdung oder ein Unfall nur knapp vermieden wurde. Dies bedeutet, dass eine potenziell gefährliche Situation aufgetreten ist, aber keine Verletzungen oder Schäden verursacht wurden, sei es durch glücklichen Zufall oder durch schnelles Eingreifen, um die Situation zu entschärfen. In Bezug auf Normen können Beinaheunfälle bei der Einhaltung bestimmter Sicherheitsnormen und -vorschriften eine Rolle spielen. Normen im Bereich des Arbeitsschutzes und der Arbeitssicherheit, wie beispielsweise die ISO 45001 (Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit), legen fest, dass Unternehmen verpflichtet sind, Beinaheunfälle zu melden, zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen. Durch die systematische Erfassung und Analyse von Beinaheunfällen können Unternehmen potenzielle Sicherheitslücken identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitskultur und -leistung implementieren.
  

Berufskrankheiten, Formulare

Krankheiten und Schädigungen, die ein Arbeitsnehmer durch das Ausführen seiner beruflichen Tätigkeit erlangt. Durch eine ärztliche Anzeige auf Verdacht einer Berufskrankheit kann der betroffene Arbeitnehmer frühzeitig Leistungsansprüche bei der Versicherung prüfen lassen und ggf. geltend machen. 
 

Berufskrankheiten, Statistik

Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 105.759 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit aufgenommen. Gegenüber 2019 ist dieser Wert um 32 % gestiegen. 53.880 davon wurden letztendlich bewilligt. Das ist ein Anstieg von knapp 53 % zum Vorjahr. Der starke Anstieg ist vor allem auf Corona zurückzuführen. 
 

Beschäftigter

Mitarbeiter oder Erwerbstätiger eines Unternehmens oder einer Organisation. 
 

Beteiligung

Teilhabe von Personen oder Unternehmen bzw. Organisationen, um Entscheidungen bestmöglich treffen zu können. 
 

Betreiberpflichten

Betreiberpflichten beziehen sich auf die Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen von Personen oder Organisationen, die bestimmte Anlagen, Einrichtungen oder Systeme betreiben. Dazu gehören Maßnahmen zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Funktionsweise, Wartung, Inspektion, Überwachung und Sicherheit dieser Anlagen. Normen wie die ISO 45001 für Arbeitsschutzmanagementsysteme und die ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme legen Anforderungen an Betreiberpflichten fest, einschließlich der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, der Identifizierung und Bewertung von Risiken, der Einführung von Kontrollmaßnahmen und der kontinuierlichen Verbesserung der Leistung. Durch die Umsetzung entsprechender Normen können Betreiber ihre Verpflichtungen erfüllen, Risiken minimieren, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter gewährleisten und Umweltauswirkungen reduzieren. 
 

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst die Entwicklung und Implementierung von Strategien, Maßnahmen und Programmen in einem Unternehmen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern und zu erhalten. Dies beinhaltet präventive Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Förderung eines gesunden Lebensstils, Identifizierung und Bewältigung von arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken sowie die Unterstützung bei der Wiedereingliederung von Mitarbeitern nach Krankheit oder Verletzung. Normen wie die ISO 45001 für Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sowie die ISO 9001 für Qualitätsmanagementsysteme bieten Rahmenbedingungen und Leitlinien für die Entwicklung und Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagementsystems. Durch die Einhaltung solcher Normen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre BGM-Maßnahmen den besten Praktiken entsprechen, Gesundheitsrisiken minimiert werden und die Mitarbeitergesundheit und -sicherheit gewährleistet ist, was letztendlich zu einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit führen kann.  

Betriebs- und Anlagensicherheit

Anforderungen und Richtlinien für den sicheren Umgang mit Arbeitsmitteln und überwachungsbefürftigen Anlagen innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation.
  

Betriebsanweisung

Eine Betriebsanweisung ist ein schriftliches Dokument, das die Verfahren, Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen für bestimmte Arbeitsabläufe oder Tätigkeiten in einem Unternehmen festlegt. Normen wie die ISO 45001 für Arbeitsschutzmanagementsysteme legen Standards für die Erstellung, Aktualisierung und Kommunikation von Betriebsanweisungen fest, um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. 
 

Betriebsarzt

Mediziner, der Unternehmen und Organisationen ab einem Mitarbeiter bei der Erfüllung der Anforderungen an den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit unterstützt und geeignete Maßnahmen zur Erfüllung der gesetzlichen Regelungen mit erarbeitet. Zudem übernimmt er die arbeitsmedizinische Vorsorge der Mitarbeiter. 
 

Betriebssicherheit

Gewährleistung der Sicherheit von Anlagen, Maschinen, Arbeitsmitteln und Geräten, die innerhalb eines Betriebes genutzt werden.  

Bildschirmarbeit

Beschreibt die Arbeit, die ein Arbeitnehmer an einem digitalen Gerät verrichtet. Der Arbeitgeber hat dafür Sorge zu tragen, dass die Arbeit am Bildschirm nicht zu gesundheitlichen Schäden führt.  

Biologische Arbeitsstoffe

Zu den biologische Arbeitsstoffen zählen laut der Biostoffverordnung Mikroorganismen, Zellkulturen, Endoparasiten (einschließlich genetisch veränderter Endoparasiten), die das Risiko beinhalten, dass sie dem Menschen gesundheitliche Schäden zufügen können. Diese Schäden können durch Infektionen, übertragbare Krankheiten oder Toxinbildung hervorgerufen werden. 
 

Chancen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Positive Möglichkeit oder Tendenz, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter verbessern kann.  

DIN EN ISO 45001

Die internationale Norm fordert ein Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement von Unternehmen und Organisationen. Der Inhaltsschwerpunkt von ISO 45001 liegt im Wesentlichen auf der Reduzierung von Arbeitsunfällen und der Ergreifung vorbeugender Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsschutzleistung des Unternehmens.
  

Ergonomie

Wissenschaft der Wechselwirkungen von Leistungsmöglichkeit arbeitender Personen. Als ergonomisch können Arbeitsbedingungen und -abläufe bezeichnet werden, die optimal an die Aufgabe und das Arbeitsgerät angepasst wurden. Das Ergebnis ist eine Reduktion von Müdigkeit und Schädigung des Arbeitnehmers. 
 

Ermächtigte Ärzte, Druckluftverordnung

Ein Arzt muss in Ausnahmefällen dazu ermächtigt werden, bestimmte Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu dürfen. Eine dieser Ausnahmen ist die Arbeit unter Druckluft.  

Ermächtigte Ärzte, StrlSchV

Ein Arzt muss in Ausnahmefällen dazu ermächtigt werden, bestimmte Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu dürfen. Eine dieser Ausnahmen ist die ärztliche Überwachung von Personen, die z.B. mit radioaktiven Stoffen arbeiten.
  

Fahrpersonalrecht

Das Fahrpersonalgesetz schützt Personen, die als Fahrer im Straßentransport arbeiten. Es werden u.a. Ruhezeiten, Lenkzeiten und Nachtarbeit geregelt. Seit 2015 ist es z.B. verboten die Ruhezeiten in einem Fahrzeug oder an einem Ort zu verbringen, der keine Schlafmöglichkeit bietet. 
 

Fördermittel

Gelder, die öffentliche Einrichtungen, wie z.B. Landesbehörden und Ministerien, aus ihrem Haushalt zur Förderung von natürlichen und juristischen Personen oder Projekten dieser auszahlen.
  

Gefährdung

Bedrohung für die Sicherheit oder Gesundheit eines Beschäftigten von Unternehmen oder Organisationen.  

Gefährdungsbeurteilung

Ermittlung und Bewertung von wesentlichen Gefährdungen und Risiken, die Mitarbeitern eines Unternehmens oder einer Organisation bei der Verrichtung ihrer täglichen Arbeit drohen. Nach der Beurteilung der Gefahren werden Maßnahmen definiert und ergriffen, um das Risiko des Gefahreneintritts so gering wie möglich zu halten. Der Prozess der Gefährdungsbeurteilung bildet den Grundstein für das Sicherheitsmanagement im Arbeitsschutz. Die definierten Maßnahmen müssen kontinuierlich auf ihre Wirksamkeit überprüft und ggf. angepasst werden.  

Gefahrenanalyse

Die Gefahrenanalyse bezeichnet den Prozess der Identifizierung, Bewertung und Bewertung von potenziellen Gefahren oder Risiken am Arbeitsplatz oder in anderen Umgebungen. Normen wie die ISO 45001 für Arbeitsschutzmanagementsysteme legen Anforderungen an Unternehmen fest, um Gefahrenanalysen durchzuführen und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Die Einhaltung solcher Normen hilft Unternehmen, Arbeitsunfälle und Gesundheitsrisiken zu reduzieren und die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.  

Gefahrguttransport

Beförderung gefährlicher Güter, die die Gesundheit des Menschen und dessen Umwelt erheblich schädigen können.
Der Transport gefährlicher Güter wurde international geregelt und muss diesen Vorschriften entsprechen. Dazu zählt auch die einheitliche Kennzeichnung am entsprechenden Transportmittel.  

Gefahrstoffe

Stoffe oder Gemische, die die Gesundheit des Menschen und dessen Umwelt erheblich schädigen können. Ähnlich wie das Gefahrgut, unterliegen auch Gefahrstoffe Vorschriften und müssen vorweislich gekennzeichnet werden. 
 

Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie

Ausgearbeitetes Konzept zur Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit von Mitarbeitern sowie die gleichzeitige Reduzierung der arbeitsbedingten Gesundheitsgefährdungen – körperlich und psychisch – und die langfristige Kostenentlastung von Unternehmen, Organisationen und sozialen Sicherungssystemen, wie z.B. Unfall- und Krankenversicherungen. Die erste Periode war von 2008 bis 2012. Die zweite Periode fand von 2013 bis 2018 statt. 
 

Gewerbeaufsichtsamt

Landesbehörde zur Beratung und Überprüfung der Einhaltung von Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutz in Unternehmen und Organisationen. Das Gewerbeaufsichtsamt kann auch die Aus- und Weiterbildung von Betriebsräten und Sicherheitsfachkräften verantworten.
  

Heimarbeit

Selbständige Wahl des Arbeitsplatzes durch den Mitarbeiter. Das Unternehmen oder die Organisation trägt dafür Sorge, dass der Mitarbeiter alle relevanten Arbeits- und Produktionsmittel zur Verfügung hat. 
 

Hinweisgeberschutzgesetz (Whistleblower-Richtlinie)

Das Hinweisgeberschutzgesetz, auch bekannt als Whistleblower-Richtlinie, ist eine gesetzliche Regelung, die den Schutz von Personen oder Arbeitnehmern regelt, die auf Missstände oder rechtswidriges Verhalten am Arbeitsplatz hinweisen. 
 

Jahresberichte

Jährliche Herausgabe von Informationen bzgl. der finanziellen Entwicklungen eines Unternehmens oder einer Organisation an die interessierte Öffentlichkeit. Einen Jahresbericht müssen nur diejenigen Unternehmen veröffentlichen, die der Prüfungs- und Unterrichtspflicht unterliegen. 
 

Jugendarbeitsschutz

Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Überlastungen in der Arbeitswelt. Der Schutz ist im Jugendarbeitsschutzgesetz und der Kinderarbeitsschutzverordnung festgeschrieben. 
 

Labelling and Packaging (CLP) Classification

Rechtliche Bestimmung, die die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen vorgibt. 
 

Lärm

Laute, durchdringende Geräusche, die als störend für Mensch und Tier empfunden werden.
  

Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Managementsystem)

Instrument der Führungsebene, um die Ziele und festgelegte Politik zur Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten erreichen zu können. 
 

Marktüberwachung

Kontrolle aller im Markt befindlichen Waren, um die Einhaltung der geltenden Gesetze, Vorschriften und Richtlinien und somit den Schutz der Menschen und der Umwelt zu gewährleisten.  

Maschinenrichtlinie

Regelwerk zum Schutz aller an Maschinen arbeitenden Menschen, um Unfälle zu vermeiden. Die Maschinenrichtlinie ist europaweit geltend und seit 2008 vollumfänglich in Kraft.  

Mobbing

Regelmäßig angewendete psychische Gewalt von einer Person oder mehreren Personen gegenüber einer Einzelperson.  

Mutterschutz

Verschiedene gesetzliche Regelungen, um schwangere Arbeitnehmerinnen sowie ihr Kind innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens vor und nach der Geburt zu schützen. Zum Mutterschutz zählen z.B. der Kündigungsschutz, das Beschäftigungsverbot und die Sicherung des Einkommens während des Beschäftigungsverbotes. 
 

Occupational Health and Risk Managementsystem (OHRIS)

International anerkanntes und zertifizierbares Arbeitsschutzmanagementsystem, dass in Bayern und Sachsen genutzt wird. Es dient zur Bestärkung der Eigenverantwortung von Unternehmen und Organisationen, die gesetzlichen Vorschriften umzusetzen und einzuhalten. 
 

Politik für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Politik)

Ziele, Strategien und Methodiken, die arbeitsbedingte Unfälle vorbeugen und Sicherheit sowie Gesundheit für die Mitarbeiter gewährleisten sollen.
  

Produktsicherheit

Bewertung von gesundheitlichen Risiken für Mensch und Umwelt bei der Nutzung eines Produktes. Ziel ist es, den Verbraucher vor sämtlichen Gefahren zu schützen. Die Produktsicherheit wird anhand von europaweit geltenden Rechtsvorschriften sichergestellt.
  

Prozessoptimierung

Veränderung von Prozessen mit dem Ziel einer verbesserten Effektivität und Effizienz.
  

Psychische Fehlbelastungen

Äußere Einwirkungen auf den Menschen am Arbeitsplatz. Zu den häufigsten Ursachen zählen Stress, Termindruck, ein schlechtes Betriebsklima, aber auch geringe Entwicklungsmöglichkeiten und eine unzureichende Einweisung in Aufträge und Aufgaben. Psychische Fehlbelastungen können zu vermehrten Krankheitstagen, Alkoholmissbrauch und Kündigung führen.
 

Pyrotechnische Gegenstände

Feuerwerkskörper oder technische Gegenstände, die Explosionen und Brände durch chemische Gemische auslösen. Pyrotechnik kann in drei Kategorien eingeteilt werden, die sich innerhalb jeder Kategorie noch einmal in verschiedene Gefahrenstufen gliedern. 
 

Regulation concerning the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals (REACH)

Europäische Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe, die 2007 in Kraft getreten ist. Die Verordnung regelt zum einen den freien Verkehr auf dem europäischen Binnenmarkt und sorgt zum anderen für den Schutz von Mensch und Umwelt vor den Einwirkungen der Chemikalien. Jeder Hersteller und Importeur muss die Gefahrenlage seiner chemischen Stoffe richtig einschätzen und Daten dazu angeben. Zudem muss durch Kennzeichnung der Stoffe Verbrauchern kenntlich gemacht werden, welche Chemikalien in den Produkten enthalten sind.  

Sachkunde, Chemikalien-Verbotsverordnung

In der Verordnung wir der Umgang mit Stoffen, Gemischen und Chemikalien geregelt, die nicht oder nur unter bestimmten Beschränkungen in den Verkehr gebracht oder abgegeben werden dürfen. 
 

SGA-Leistung (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit)

Wirkungsvoller Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit für Mitarbeiter sowie zur Vorbeugung von Arbeitsunfällen.
  

SGA-Risiko (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit)

Verbindung aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß in Zusammenhang mit Arbeitsunfällen sowie Gesundheits- und Sicherheitsgefahren für Mitarbeiter.
  

SGA-Ziel (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit)

Aus der unternehmensinternen oder organisationsinternen Politik für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz definierte Zwecke, die zum Schutz der Mitarbeiter erreicht werden sollen.  

Sicherheitsbeauftragter

Person, die in Unternehmen und Organisationen die Verwirklichung der Sicherheitsmaßnahmen begleitet.  

Sicherheitsfachkraft oder Fachkraft für Arbeitssicherheit

Fachkundig ausgebildete Person, die Unternehmen und Organisationen unterstützend bei der Verwirklichung der Anforderungen an Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zur Seite steht. Die Sicherheitsfachkraft kann intern bestimmt oder extern hinzugezogen werden. 
 

Sprengstoffe

Konzentrierte Energie, die unter bestimmten Voraussetzungen eine starke Druckwelle erzeugt. Sprengstoffe bestehen meist aus chemischen Verbindungen und Mischungen dieser. 
 

Strahlenschutz

Schutz der menschlichen Gesundheit und Umwelt vor den Auswirkungen einer zu hohen ionisierenden und nichtionisierenden Strahlung. Die Strahlung kann von natürlichen und künstlichen Quellen ausgehen. 
 

Strahlenschutzkurse

Seminare oder Schulungen zum Erwerb der Fachkunde im Strahlenschutz, um den Umgang mit Gefahrenstoffen einschätzen und mögliche Risiken und gesundheitliche Schäden vermeiden zu können. Strahlenschutzkurse gibt es für verschiedene Bereiche wie z.B. die (Tier-)Medizin und Technik.
  

Synergieeffekte

Zusammenwirken von Faktoren oder Unternehmen bzw. Organisationen, wodurch eine positive Wirkung entsteht.
  

Technische Prüfverordnung (TPrüfV) 

Die Technische Prüfverordnung (TPrüfV) ist eine deutsche Rechtsvorschrift, die die technische Prüfung von bestimmten Anlagen und Geräten regelt. Sie legt Anforderungen an die Sicherheit und Qualität technischer Anlagen fest und sieht vor, dass diese regelmäßig von zugelassenen Prüfstellen überprüft werden müssen. Die TPrüfV dient dazu, Unfälle und Schäden durch fehlerhafte oder unsichere Anlagen zu verhindern und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. 
 

Technischer Verbraucherschutz

Überprüfung und Erkennung von unsicheren Produkten und Anlagen, um die Gesundheit der Arbeitnehmer während des Umgangs mit den Produkten und Anlagen sicherstellen zu können. Dazu zählen z.B. überwachungsbedürftige Anlagen, medizinische Produkte und Röntgeneinrichtungen. Die Verantwortung obliegt den Bundesländern.  

TRGS

Die technischen Regeln für Gefahrenstoffe zeigen Unternehmen und Organisationen den aktuellen Stand der Anforderungen auf, wie man mit bestimmten Gefahrenstoffen aus sicherheitstechnischen, arbeitsmedizinischen, hygienischen und arbeitswissenschaftlichen Gründen beim Inverkehrbringen am Arbeitsplatz umzugehen hat.  

Überwachungsbedürftige Anlagen

Anlagen gelten als überwachungsbedürftig, wenn sie ein Arbeitsmittel darstellen, das bei Nutzung ein großes Risiko für die menschliche Gesundheit und Umwelt darstellt. Welche Anlagen diese Gefährdung betrifft, ist in der Betriebssicherheitsverordnung festgeschrieben.  

Verhaltensgrundlagen

Regeln und Anforderungen an ein sicherheitsgerechtes Verhalten am Arbeitsplatz, die sowohl für den Arbeitgeber als auch für die Arbeitnehmer gelten. Ziel ist die größtmögliche Vermeidung von Arbeitsunfällen und Gefährdung der Gesundheit aller Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Organisation oder deren Umwelt.  

Vorfall

Ereignis oder Geschehen, bei dem die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz nicht gewährleistet werden konnte und ein Personenschaden erlitten wurde.  

Zugelassene Überwachungsstellen

Zugelassene Überwachungsstellen sind Unternehmen und Organisationen, die die Tätigkeiten von amtlich anerkannten Sachverständigen übernehmen. Zu den Aufgaben gehört die vorgeschriebene oder behördlich angeordnete Durchführung von Überprüfungen an überwachungsbedürftigen Anlagen. Ihre Berechtigung finden zugelassene Überwachungsstellen in der Betriebssicherheitsverordnung.