ISO 45001 Arbeitsschutzmanagement
Entdecken Sie unser Glossar, das Ihnen eine Zusammenfassung der wichtigsten Fachbegriffe in gängigen Managementsystem-Normen und unseren Fachthemen bietet. Kurze und prägnante Erläuterungen zu den einzelnen Begriffen stehen zur Verfügung.
Sollten Sie weitergehende Fragen zu den Begrifflichkeiten haben oder sich für die Zertifizierung einer Norm interessieren, wenden Sie sich an uns – wir beraten Sie gerne.
A
AMS – Arbeitsschutz mit System
Anerkennungsregister z.B. OHRIS
B
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Betriebs- und Anlagensicherheit
C
Chancen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
D
E
Ermächtigte Ärzte, Druckluftverordnung
F
G
Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie
H
Hinweisgeberschutzgesetz (Whistleblower-Richtlinie)
J
L
Labelling and Packaging (CLP) Classification
M
Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Managementsystem)
O
Occupational Health and Risk Managementsystem (OHRIS)
P
Politik für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Politik)
R
S
Sachkunde, Chemikalien-Verbotsverordnung
SGA-Leistung (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit)
SGA-Risiko (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit)
SGA-Ziel (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit)
Sicherheitsfachkraft oder Fachkraft für Arbeitssicherheit
T
Technische Prüfverordnung (TPrüfV)
Ü
Überwachungsbedürftige Anlagen
V
Z
Zugelassene Überwachungsstellen
AMS – Arbeitsschutz mit System
Das AMS soll Unternehmen und Organisationen helfen, den Arbeitsschutz richtig zu organisieren und kontinuierlich zu verbessern, um letztlich die Wettbewerbsfähigkeit steigern zu können. Optimaler Arbeitsschutz trägt dazu bei, dass die Qualität der Arbeit, die Produktivität, die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft steigen.
Anerkennungsregister z.B. OHRIS
Verzeichnis, in dem alle Unternehmen gelistet sind, die ein anerkanntes Arbeitsschutzmanagementsystem haben, das z.B. nach dem Occupational Health- and Risk-Managementsystems (OHRIS) aufgebaut wurde.
Anlagensicherheit
Durch die Anlagensicherheit soll sichergestellt werden, dass Menschen, Umwelt und Sachwerte keinen Schaden erleiden, wenn Einwirkungen auf die Anlagen – insbesondere verfahrenstechnische Anlagen – stattfinden. Ebenso soll durch die Anlagensicherheit die Produktivität der Anlage gesteigert werden, wodurch Mengen- und Zeitziele besser erreicht werden können. Die Anlagensicherheit definiert sich aus einer Vielzahl an Gesetzen und Richtlinien.
Anspruchsgruppe
Personen, Unternehmen oder Organisationen, die eine Handlung oder Entscheidung gestalten und prägen, selbst von der Handlung oder Entscheidung betroffen sind oder sich betroffen fühlen.
Arbeitsgestaltung
Unternehmen und Organisationen können Maßnahmen beschließen und umsetzen, um ihre Mitarbeiter gezielt zu entlasten und gleichzeitig die Arbeitszufriedenheit zu steigern. Zu den Maßnahmen gehören etwa die Verbesserung der ergonomischen Bedingungen oder auch die inhaltliche Veränderung der Tätigkeitsbereiche.
Arbeitsmedizin
Fachgebiet der Medizin, das sich mit dem Zusammenhang zwischen der Gesundheit des Menschen und den Arbeitsanforderungen und -bedingungen auseinandersetzt.
Arbeitsmedizinische Vorsorge
Die arbeitsmedizinische Vorsorge wird durch den Betriebsarzt geleistet und umfasst alle im Arbeitssicherheitsgesetz festgehaltenen Anforderungen und Aufgaben eines Betriebsarztes.
Arbeitsmittel
Alle für die Ausführung der Arbeit notwenigen Werkzeuge, Maschinen, Anlagen und Geräte.
Arbeitsplatz
Physischer Ort, an dem Personen berufliche Tätigkeiten im Sinne eines Unternehmens oder einer Organisation verrichten.
Arbeitsschutzhandbuch
Ein Arbeitsschutzhandbuch ist ein dokumentiertes System, das die Arbeitsschutzpolitik, -ziele, -verfahren und -prozesse eines Unternehmens oder einer Organisation beschreibt. Es kann als zentrales Referenzdokument für die Umsetzung und Aufrechterhaltung eines Arbeitsschutzmanagementsystems (AMS) gemäß den Anforderungen der ISO 45001 oder anderen Arbeitsschutzmanagementsystemnormen dienen. Das Arbeitsschutzhandbuch bietet eine klare Struktur für die Organisation und Dokumentation des Arbeitsschutzmanagementsystems, um sicherzustellen, dass Arbeitsrisiken minimiert werden, Mitarbeiter geschützt sind und rechtliche Anforderungen eingehalten werden. Es unterstützt die Kommunikation der Arbeitsschutzverpflichtungen des Unternehmens sowohl intern als auch extern und dient als Leitfaden für die Entwicklung und Umsetzung von Arbeitsschutzrichtlinien und -verfahren.
Arbeitsschutzmanagement
Organisiert alle Bereiche, die im Zusammenhang mit dem Arbeitsschutz, der Arbeitssicherheit und dem betrieblichen Gesundheitsschutz stehen.
Arbeitsschutzmanagementsystem
Prozessabfolge, mit Hilfe derer die Gesundheit der Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Organisation gewährleistet werden soll und Risiken von Arbeitsunfällen, -verletzungen oder -erkrankungen vermindert und vermieden werden sollen. Das System dient auch zur Umsetzung der zahlreichen Vorschriften und Gesetze, die ein Unternehmen oder eine Organisation zu beachten hat.
Arbeitsschutzorganisation
In der Arbeitsschutzorganisation eines Unternehmens oder einer Organisation werden alle Maßnahmen zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen an den Arbeitsschutz gebündelt. In der Organisation wird z.B. die Arbeit des Betriebsarztes, des Brandschutzbeauftragten und der Sicherheitsfachkräfte festgelegt und vereint.
Arbeitsschutzstandards
Gesetzliche oder durch eine Bundes- oder Landesanstalt festgelegte Regeln und Anforderungen, die in allen deutschen Unternehmen und Organisationen umgesetzt werden müssen. So definiert z.B. der Sars-Cov-2-Arbeitsschutzstandard alle Anforderungen an den Arbeitsschutz während der Corona-Pandemie. Der Standard wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gesetzt.
Arbeitsschutzverwaltung
Unabhängige Institution eines Bundeslandes zum Monitoring der gesetzlichen Regelungen rund um den Arbeits- und Gesundheitsschutz in Unternehmen und Organisationen. Die Überwachung soll zur Verbesserung der Lebensbedingungen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beitragen.
Arbeitsstätten
Ort oder betriebliche Einrichtung, an der die Arbeit verrichtet wird.
Arbeitsunfälle
Unglück eines Arbeitnehmers eines Unternehmens oder einer Organisation während seiner Arbeitszeit oder auf dem Arbeitsweg.
Arbeitszeitregelungen
Durch den Arbeitsvertrag geregelte Pflichtzeit eines Arbeitnehmers, in der er seine Arbeitsleistung verrichten muss. Pausen zählen nicht als Arbeitszeit. Gesetzlich sind höchstens 48 Stunden in der Woche sowie mindestens 4 Wochen Urlaub im Jahr vorgeschrieben.
Asbest
Faserartige silikatische Minerale, die natürlichen Vorkommens sind und wegen der hohen Bindefähigkeit früher häufig Bestandteil von Produkten waren. Später fand man heraus, dass sich Asbest in sehr feine Fasern teilen kann, die unbemerkt durch die Einatmung in den Körper gelangen können. Im Körper kann Asbest u.a. schwere Lungenreizungen und Krebs auslösen, weshalb der Stoff seit 1993 nicht mehr hergestellt, genutzt oder in Verkehr gebracht werden darf.
Asbest, Lehrgänge
Staatlich anerkannte Schulungen oder Fortbildungen, in denen der sog. “kleine Asbestschein” ausgestellt wird. Die Teilnehmer des Kurses erlernen den Umgang mit Asbest und der Asbest-Abfallentsorgung für Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten, um sich selbst und andere Mitarbeiter eines Unternehmen oder einer Organisation vor dem Gefahrenstoff Asbest schützen zu können.
Asbest, zugelassene Firmen
Abbruch, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten dürfen nur diejenigen Unternehmen durchführen, die einen Sachkundenachweis im Umgang mit der Entsorgung von Asbest vorweisen können.
Auftragnehmer
Dritter (natürliche Person, Unternehmen oder Organisation), der in Abstimmung mit dem auftraggebenden Unternehmen Aufgaben oder Dienstleistungen übernimmt.
Bauarbeiterschutz
Regelt die Sicherheit und den Gesundheitsschutz für Arbeiter auf Baustellen.
Baustellen
Räumlicher Bereich, in dem die Errichtung, Veränderung oder Vernichtung eines Bauwerkes bewerkstelligt wird.
Befähigte Person
Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Organisation, der durch eine Ausbildung oder die nötige Erfahrung Fachkenntnisse besitzt, um eine Prüfung abzunehmen.
Begasungen
Flutung eines geschlossenen Raumes mit giftigem Gas. Die Methodik wird z.B. zur Bekämpfung und Vernichtung von Schädlingen angewendet.
Beinaheunfall
Ein Beinaheunfall, auch als “Near Miss” oder “Near Accident” bezeichnet, bezieht sich auf eine Situation, in der eine Gefährdung oder ein Unfall nur knapp vermieden wurde. Dies bedeutet, dass eine potenziell gefährliche Situation aufgetreten ist, aber keine Verletzungen oder Schäden verursacht wurden, sei es durch glücklichen Zufall oder durch schnelles Eingreifen, um die Situation zu entschärfen. In Bezug auf Normen können Beinaheunfälle bei der Einhaltung bestimmter Sicherheitsnormen und -vorschriften eine Rolle spielen. Normen im Bereich des Arbeitsschutzes und der Arbeitssicherheit, wie beispielsweise die ISO 45001 (Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit), legen fest, dass Unternehmen verpflichtet sind, Beinaheunfälle zu melden, zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen. Durch die systematische Erfassung und Analyse von Beinaheunfällen können Unternehmen potenzielle Sicherheitslücken identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitskultur und -leistung implementieren.
Berufskrankheiten, Formulare
Krankheiten und Schädigungen, die ein Arbeitsnehmer durch das Ausführen seiner beruflichen Tätigkeit erlangt. Durch eine ärztliche Anzeige auf Verdacht einer Berufskrankheit kann der betroffene Arbeitnehmer frühzeitig Leistungsansprüche bei der Versicherung prüfen lassen und ggf. geltend machen.
Berufskrankheiten, Statistik
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 105.759 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit aufgenommen. Gegenüber 2019 ist dieser Wert um 32 % gestiegen. 53.880 davon wurden letztendlich bewilligt. Das ist ein Anstieg von knapp 53 % zum Vorjahr. Der starke Anstieg ist vor allem auf Corona zurückzuführen.
Beschäftigter
Mitarbeiter oder Erwerbstätiger eines Unternehmens oder einer Organisation.
Beteiligung
Teilhabe von Personen oder Unternehmen bzw. Organisationen, um Entscheidungen bestmöglich treffen zu können.
Betreiberpflichten
Betreiberpflichten beziehen sich auf die Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen von Personen oder Organisationen, die bestimmte Anlagen, Einrichtungen oder Systeme betreiben. Dazu gehören Maßnahmen zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Funktionsweise, Wartung, Inspektion, Überwachung und Sicherheit dieser Anlagen. Normen wie die ISO 45001 für Arbeitsschutzmanagementsysteme und die ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme legen Anforderungen an Betreiberpflichten fest, einschließlich der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, der Identifizierung und Bewertung von Risiken, der Einführung von Kontrollmaßnahmen und der kontinuierlichen Verbesserung der Leistung. Durch die Umsetzung entsprechender Normen können Betreiber ihre Verpflichtungen erfüllen, Risiken minimieren, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter gewährleisten und Umweltauswirkungen reduzieren.
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst die Entwicklung und Implementierung von Strategien, Maßnahmen und Programmen in einem Unternehmen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern und zu erhalten. Dies beinhaltet präventive Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Förderung eines gesunden Lebensstils, Identifizierung und Bewältigung von arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken sowie die Unterstützung bei der Wiedereingliederung von Mitarbeitern nach Krankheit oder Verletzung. Normen wie die ISO 45001 für Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sowie die ISO 9001 für Qualitätsmanagementsysteme bieten Rahmenbedingungen und Leitlinien für die Entwicklung und Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagementsystems. Durch die Einhaltung solcher Normen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre BGM-Maßnahmen den besten Praktiken entsprechen, Gesundheitsrisiken minimiert werden und die Mitarbeitergesundheit und -sicherheit gewährleistet ist, was letztendlich zu einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit führen kann.
Betriebs- und Anlagensicherheit
Anforderungen und Richtlinien für den sicheren Umgang mit Arbeitsmitteln und überwachungsbefürftigen Anlagen innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation.
Betriebsanweisung
Eine Betriebsanweisung ist ein schriftliches Dokument, das die Verfahren, Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen für bestimmte Arbeitsabläufe oder Tätigkeiten in einem Unternehmen festlegt. Normen wie die ISO 45001 für Arbeitsschutzmanagementsysteme legen Standards für die Erstellung, Aktualisierung und Kommunikation von Betriebsanweisungen fest, um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.
Betriebsarzt
Mediziner, der Unternehmen und Organisationen ab einem Mitarbeiter bei der Erfüllung der Anforderungen an den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit unterstützt und geeignete Maßnahmen zur Erfüllung der gesetzlichen Regelungen mit erarbeitet. Zudem übernimmt er die arbeitsmedizinische Vorsorge der Mitarbeiter.
Betriebssicherheit
Gewährleistung der Sicherheit von Anlagen, Maschinen, Arbeitsmitteln und Geräten, die innerhalb eines Betriebes genutzt werden.
Bildschirmarbeit
Beschreibt die Arbeit, die ein Arbeitnehmer an einem digitalen Gerät verrichtet. Der Arbeitgeber hat dafür Sorge zu tragen, dass die Arbeit am Bildschirm nicht zu gesundheitlichen Schäden führt.
Biologische Arbeitsstoffe
Zu den biologische Arbeitsstoffen zählen laut der Biostoffverordnung Mikroorganismen, Zellkulturen, Endoparasiten (einschließlich genetisch veränderter Endoparasiten), die das Risiko beinhalten, dass sie dem Menschen gesundheitliche Schäden zufügen können. Diese Schäden können durch Infektionen, übertragbare Krankheiten oder Toxinbildung hervorgerufen werden.
Chancen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
Positive Möglichkeit oder Tendenz, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter verbessern kann.
DIN EN ISO 45001
Die internationale Norm fordert ein Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement von Unternehmen und Organisationen. Der Inhaltsschwerpunkt von ISO 45001 liegt im Wesentlichen auf der Reduzierung von Arbeitsunfällen und der Ergreifung vorbeugender Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsschutzleistung des Unternehmens.
Ergonomie
Wissenschaft der Wechselwirkungen von Leistungsmöglichkeit arbeitender Personen. Als ergonomisch können Arbeitsbedingungen und -abläufe bezeichnet werden, die optimal an die Aufgabe und das Arbeitsgerät angepasst wurden. Das Ergebnis ist eine Reduktion von Müdigkeit und Schädigung des Arbeitnehmers.
Ermächtigte Ärzte, Druckluftverordnung
Ein Arzt muss in Ausnahmefällen dazu ermächtigt werden, bestimmte Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu dürfen. Eine dieser Ausnahmen ist die Arbeit unter Druckluft.
Ermächtigte Ärzte, StrlSchV
Ein Arzt muss in Ausnahmefällen dazu ermächtigt werden, bestimmte Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu dürfen. Eine dieser Ausnahmen ist die ärztliche Überwachung von Personen, die z.B. mit radioaktiven Stoffen arbeiten.
Fahrpersonalrecht
Das Fahrpersonalgesetz schützt Personen, die als Fahrer im Straßentransport arbeiten. Es werden u.a. Ruhezeiten, Lenkzeiten und Nachtarbeit geregelt. Seit 2015 ist es z.B. verboten die Ruhezeiten in einem Fahrzeug oder an einem Ort zu verbringen, der keine Schlafmöglichkeit bietet.
Fördermittel
Gelder, die öffentliche Einrichtungen, wie z.B. Landesbehörden und Ministerien, aus ihrem Haushalt zur Förderung von natürlichen und juristischen Personen oder Projekten dieser auszahlen.
Gefährdung
Bedrohung für die Sicherheit oder Gesundheit eines Beschäftigten von Unternehmen oder Organisationen.
Gefährdungsbeurteilung
Ermittlung und Bewertung von wesentlichen Gefährdungen und Risiken, die Mitarbeitern eines Unternehmens oder einer Organisation bei der Verrichtung ihrer täglichen Arbeit drohen. Nach der Beurteilung der Gefahren werden Maßnahmen definiert und ergriffen, um das Risiko des Gefahreneintritts so gering wie möglich zu halten. Der Prozess der Gefährdungsbeurteilung bildet den Grundstein für das Sicherheitsmanagement im Arbeitsschutz. Die definierten Maßnahmen müssen kontinuierlich auf ihre Wirksamkeit überprüft und ggf. angepasst werden.
Gefahrenanalyse
Die Gefahrenanalyse bezeichnet den Prozess der Identifizierung, Bewertung und Bewertung von potenziellen Gefahren oder Risiken am Arbeitsplatz oder in anderen Umgebungen. Normen wie die ISO 45001 für Arbeitsschutzmanagementsysteme legen Anforderungen an Unternehmen fest, um Gefahrenanalysen durchzuführen und geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Die Einhaltung solcher Normen hilft Unternehmen, Arbeitsunfälle und Gesundheitsrisiken zu reduzieren und die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.
Gefahrguttransport
Beförderung gefährlicher Güter, die die Gesundheit des Menschen und dessen Umwelt erheblich schädigen können.
Der Transport gefährlicher Güter wurde international geregelt und muss diesen Vorschriften entsprechen. Dazu zählt auch die einheitliche Kennzeichnung am entsprechenden Transportmittel.
Gefahrstoffe
Stoffe oder Gemische, die die Gesundheit des Menschen und dessen Umwelt erheblich schädigen können. Ähnlich wie das Gefahrgut, unterliegen auch Gefahrstoffe Vorschriften und müssen vorweislich gekennzeichnet werden.
Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie
Ausgearbeitetes Konzept zur Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit von Mitarbeitern sowie die gleichzeitige Reduzierung der arbeitsbedingten Gesundheitsgefährdungen – körperlich und psychisch – und die langfristige Kostenentlastung von Unternehmen, Organisationen und sozialen Sicherungssystemen, wie z.B. Unfall- und Krankenversicherungen. Die erste Periode war von 2008 bis 2012. Die zweite Periode fand von 2013 bis 2018 statt.
Gewerbeaufsichtsamt
Landesbehörde zur Beratung und Überprüfung der Einhaltung von Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutz in Unternehmen und Organisationen. Das Gewerbeaufsichtsamt kann auch die Aus- und Weiterbildung von Betriebsräten und Sicherheitsfachkräften verantworten.
Heimarbeit
Selbständige Wahl des Arbeitsplatzes durch den Mitarbeiter. Das Unternehmen oder die Organisation trägt dafür Sorge, dass der Mitarbeiter alle relevanten Arbeits- und Produktionsmittel zur Verfügung hat.
Hinweisgeberschutzgesetz (Whistleblower-Richtlinie)
Das Hinweisgeberschutzgesetz, auch bekannt als Whistleblower-Richtlinie, ist eine gesetzliche Regelung, die den Schutz von Personen oder Arbeitnehmern regelt, die auf Missstände oder rechtswidriges Verhalten am Arbeitsplatz hinweisen.
Jahresberichte
Jährliche Herausgabe von Informationen bzgl. der finanziellen Entwicklungen eines Unternehmens oder einer Organisation an die interessierte Öffentlichkeit. Einen Jahresbericht müssen nur diejenigen Unternehmen veröffentlichen, die der Prüfungs- und Unterrichtspflicht unterliegen.
Jugendarbeitsschutz
Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Überlastungen in der Arbeitswelt. Der Schutz ist im Jugendarbeitsschutzgesetz und der Kinderarbeitsschutzverordnung festgeschrieben.
Labelling and Packaging (CLP) Classification
Rechtliche Bestimmung, die die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen vorgibt.
Lärm
Laute, durchdringende Geräusche, die als störend für Mensch und Tier empfunden werden.
Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Managementsystem)
Instrument der Führungsebene, um die Ziele und festgelegte Politik zur Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten erreichen zu können.
Marktüberwachung
Kontrolle aller im Markt befindlichen Waren, um die Einhaltung der geltenden Gesetze, Vorschriften und Richtlinien und somit den Schutz der Menschen und der Umwelt zu gewährleisten.
Maschinenrichtlinie
Regelwerk zum Schutz aller an Maschinen arbeitenden Menschen, um Unfälle zu vermeiden. Die Maschinenrichtlinie ist europaweit geltend und seit 2008 vollumfänglich in Kraft.
Mobbing
Regelmäßig angewendete psychische Gewalt von einer Person oder mehreren Personen gegenüber einer Einzelperson.
Mutterschutz
Verschiedene gesetzliche Regelungen, um schwangere Arbeitnehmerinnen sowie ihr Kind innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens vor und nach der Geburt zu schützen. Zum Mutterschutz zählen z.B. der Kündigungsschutz, das Beschäftigungsverbot und die Sicherung des Einkommens während des Beschäftigungsverbotes.
Occupational Health and Risk Managementsystem (OHRIS)
International anerkanntes und zertifizierbares Arbeitsschutzmanagementsystem, dass in Bayern und Sachsen genutzt wird. Es dient zur Bestärkung der Eigenverantwortung von Unternehmen und Organisationen, die gesetzlichen Vorschriften umzusetzen und einzuhalten.
Politik für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Politik)
Ziele, Strategien und Methodiken, die arbeitsbedingte Unfälle vorbeugen und Sicherheit sowie Gesundheit für die Mitarbeiter gewährleisten sollen.
Produktsicherheit
Bewertung von gesundheitlichen Risiken für Mensch und Umwelt bei der Nutzung eines Produktes. Ziel ist es, den Verbraucher vor sämtlichen Gefahren zu schützen. Die Produktsicherheit wird anhand von europaweit geltenden Rechtsvorschriften sichergestellt.
Prozessoptimierung
Veränderung von Prozessen mit dem Ziel einer verbesserten Effektivität und Effizienz.
Psychische Fehlbelastungen
Äußere Einwirkungen auf den Menschen am Arbeitsplatz. Zu den häufigsten Ursachen zählen Stress, Termindruck, ein schlechtes Betriebsklima, aber auch geringe Entwicklungsmöglichkeiten und eine unzureichende Einweisung in Aufträge und Aufgaben. Psychische Fehlbelastungen können zu vermehrten Krankheitstagen, Alkoholmissbrauch und Kündigung führen.
Pyrotechnische Gegenstände
Feuerwerkskörper oder technische Gegenstände, die Explosionen und Brände durch chemische Gemische auslösen. Pyrotechnik kann in drei Kategorien eingeteilt werden, die sich innerhalb jeder Kategorie noch einmal in verschiedene Gefahrenstufen gliedern.
Regulation concerning the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals (REACH)
Europäische Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe, die 2007 in Kraft getreten ist. Die Verordnung regelt zum einen den freien Verkehr auf dem europäischen Binnenmarkt und sorgt zum anderen für den Schutz von Mensch und Umwelt vor den Einwirkungen der Chemikalien. Jeder Hersteller und Importeur muss die Gefahrenlage seiner chemischen Stoffe richtig einschätzen und Daten dazu angeben. Zudem muss durch Kennzeichnung der Stoffe Verbrauchern kenntlich gemacht werden, welche Chemikalien in den Produkten enthalten sind.
Sachkunde, Chemikalien-Verbotsverordnung
In der Verordnung wir der Umgang mit Stoffen, Gemischen und Chemikalien geregelt, die nicht oder nur unter bestimmten Beschränkungen in den Verkehr gebracht oder abgegeben werden dürfen.
SGA-Leistung (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit)
Wirkungsvoller Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit für Mitarbeiter sowie zur Vorbeugung von Arbeitsunfällen.
SGA-Risiko (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit)
Verbindung aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß in Zusammenhang mit Arbeitsunfällen sowie Gesundheits- und Sicherheitsgefahren für Mitarbeiter.
SGA-Ziel (Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit)
Aus der unternehmensinternen oder organisationsinternen Politik für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz definierte Zwecke, die zum Schutz der Mitarbeiter erreicht werden sollen.
Sicherheitsbeauftragter
Person, die in Unternehmen und Organisationen die Verwirklichung der Sicherheitsmaßnahmen begleitet.
Sicherheitsfachkraft oder Fachkraft für Arbeitssicherheit
Fachkundig ausgebildete Person, die Unternehmen und Organisationen unterstützend bei der Verwirklichung der Anforderungen an Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zur Seite steht. Die Sicherheitsfachkraft kann intern bestimmt oder extern hinzugezogen werden.
Sprengstoffe
Konzentrierte Energie, die unter bestimmten Voraussetzungen eine starke Druckwelle erzeugt. Sprengstoffe bestehen meist aus chemischen Verbindungen und Mischungen dieser.
Strahlenschutz
Schutz der menschlichen Gesundheit und Umwelt vor den Auswirkungen einer zu hohen ionisierenden und nichtionisierenden Strahlung. Die Strahlung kann von natürlichen und künstlichen Quellen ausgehen.
Strahlenschutzkurse
Seminare oder Schulungen zum Erwerb der Fachkunde im Strahlenschutz, um den Umgang mit Gefahrenstoffen einschätzen und mögliche Risiken und gesundheitliche Schäden vermeiden zu können. Strahlenschutzkurse gibt es für verschiedene Bereiche wie z.B. die (Tier-)Medizin und Technik.
Synergieeffekte
Zusammenwirken von Faktoren oder Unternehmen bzw. Organisationen, wodurch eine positive Wirkung entsteht.
Technische Prüfverordnung (TPrüfV)
Die Technische Prüfverordnung (TPrüfV) ist eine deutsche Rechtsvorschrift, die die technische Prüfung von bestimmten Anlagen und Geräten regelt. Sie legt Anforderungen an die Sicherheit und Qualität technischer Anlagen fest und sieht vor, dass diese regelmäßig von zugelassenen Prüfstellen überprüft werden müssen. Die TPrüfV dient dazu, Unfälle und Schäden durch fehlerhafte oder unsichere Anlagen zu verhindern und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen.
Technischer Verbraucherschutz
Überprüfung und Erkennung von unsicheren Produkten und Anlagen, um die Gesundheit der Arbeitnehmer während des Umgangs mit den Produkten und Anlagen sicherstellen zu können. Dazu zählen z.B. überwachungsbedürftige Anlagen, medizinische Produkte und Röntgeneinrichtungen. Die Verantwortung obliegt den Bundesländern.
TRGS
Die technischen Regeln für Gefahrenstoffe zeigen Unternehmen und Organisationen den aktuellen Stand der Anforderungen auf, wie man mit bestimmten Gefahrenstoffen aus sicherheitstechnischen, arbeitsmedizinischen, hygienischen und arbeitswissenschaftlichen Gründen beim Inverkehrbringen am Arbeitsplatz umzugehen hat.
Überwachungsbedürftige Anlagen
Anlagen gelten als überwachungsbedürftig, wenn sie ein Arbeitsmittel darstellen, das bei Nutzung ein großes Risiko für die menschliche Gesundheit und Umwelt darstellt. Welche Anlagen diese Gefährdung betrifft, ist in der Betriebssicherheitsverordnung festgeschrieben.
Verhaltensgrundlagen
Regeln und Anforderungen an ein sicherheitsgerechtes Verhalten am Arbeitsplatz, die sowohl für den Arbeitgeber als auch für die Arbeitnehmer gelten. Ziel ist die größtmögliche Vermeidung von Arbeitsunfällen und Gefährdung der Gesundheit aller Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Organisation oder deren Umwelt.
Vorfall
Ereignis oder Geschehen, bei dem die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz nicht gewährleistet werden konnte und ein Personenschaden erlitten wurde.
Zugelassene Überwachungsstellen
Zugelassene Überwachungsstellen sind Unternehmen und Organisationen, die die Tätigkeiten von amtlich anerkannten Sachverständigen übernehmen. Zu den Aufgaben gehört die vorgeschriebene oder behördlich angeordnete Durchführung von Überprüfungen an überwachungsbedürftigen Anlagen. Ihre Berechtigung finden zugelassene Überwachungsstellen in der Betriebssicherheitsverordnung.